Spätestens seit dem 25.05.2018 waren sie im gesamten nördlichen Teil der Karlstadter Straße und des Retzbacher Weges zu finden: Schilder, die das Parken und Halten ab dem 01.06.2018 in diesen Straßenteilen verbieten. Direkt zum 1. Juni wurde dann auch Ernst gemacht: die Karlstadter Straße wurde gesperrt und im breiteren Retzbacher Weg ein Park- und Begegnungsverbot eingerichtet. Danach geschah jedoch erst einmal nichts – und auch am Montag nach dem Wochenende waren keine Arbeiten zu sehen.
Eine Anfrage über die vor einigen Wochen öffentlichkeitswirksam vorgestellte App “infrest” brachte keine Auskünfte darüber, wer da was vorhat. Das Portal “infrest” soll eigentlich der Koordinierung der Buddelarbeiten der leitungsverlegenden Betriebe dienen. Darüber hinaus soll die an das Portal angeschlossene App interessierten Bürger*innen Auskunft über die Baustelle geben. Immerhin schloss die App bei der Anfrage einige typische Leitungsverleger als Bauvorhabene aus – u.a. auch die Berliner Wasserbetriebe.
Blieb als letzter in Frage kommender Ansprechpartner nur noch das Bezirksamt Pankow. Eine entsprechende Mail einer Nachbarin leitete das Amt dann an die Berliner Wasserbetriebe weiter – die auch relativ zeitnah wie folgt antworteten:
Wir von den Berliner Wasserbetrieben wollten ursprünglich an den Kanälen Instandsetzungsarbeiten durchführen. Unsere bauausführende Firma ist Max Bögl. Durch technische Störungen konnten wir mit den Arbeiten nicht beginnen. Die Absperrung wurde jetzt entfernt.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir mit den Arbeiten demnächst beginnen. Sie werden rechtzeitig über eine Anwohnerinformation verständigt.
Das Resultat lässt sich derzeit im Retzbacher Weg und in der Karlstadter Straße bewundern: hastig zur Seite geräumte Absperrungen und Baken sowie mit Müllsäcken verhüllte Schilder sollen die kurzfristige Aufhebung einer verkehrsrechtlichen Anordnung verkünden.
In Anbetracht der optimierungswürdigen Informationspolitik gegenüber Anwohner*innen, tagelanger Absperrungen ohne Bautätigkeiten sowie der vernachlässigten Pflege im “infrest”-Portal scheint die ganze Baustellenaktion der Wasserbetriebe mit den Verhüllungen der Schilder nun einen würdigen (Zwischen-)Abschluss bekommen zu haben. Bleibt also zu hoffen, dass die Berliner Wasserbetriebe das Verbesserungspotential für Ihre kommende Baustelle auch wirklich ausnutzen – ein erstes Versprechen dazu ist mit der Ankündigung zur Anwohnerinformation gegeben.
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