Update vom 09.07.2019:
Neuer Artikel – Radweg auf der Neumannstraße – Stand Juli 2019
Update vom 26.07.2017:
Was gibt’s Neues in der Neumannstraße?
Wie der für den Verkehr zuständige Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn auf der Sitzung des Pankower Fahrrats am 16. Mai 2017 ausführte, wird die angekündigte Radspur auf der Neumannstraße frühestens 2018, eher 2019, realisiert werden. Mittlerweile wurde auch eine Kleine Anfrage entsprechend vom Bezirksamt beantwortet.

Auch für die Chancen für die angekündigte geschützte Radspur (protected bikelane) schätzte der Bezirksstadtrat auf der Sitzung des Fahrrates als nicht allzu hoch ein. Derzeit laufen noch Planungsabstimmungen zwischen Bezirk und der Verkehrslenkung Berlin zu den letzten Detailfragen – und dabei geht es auch um das Ob und Wie dieser möglicherweise ersten geschützten Radspur in Berlin.

Auch die weitere Planung und der Ausbau von Radverkehrsinfrastruktur im gesamten Bezirk wird frühestens im Winter diesen Jahres Fahrt aufnehmen – wenn alles gut geht. Derzeit und auch schon in den vergangenen Jahren, gibt es nach Auskunft des Stadtrats, im gesamten Bezirk keine Mitarbeiter*innen, die sich um die Planung von Radverkehrsanlagen in Pankow kümmern:
Für die Planung und den Bau von Radverkehrsanlagen gibt es im Straßen- und Grünflächenamt keinerlei Personal. Sämtliche Arbeiten zur Planung und dem Bau der Radverkehrsanlagen werden von den Mitarbeitern des Amtes zusätzlich übernommen.
Update vom 05.05.2017:
Auf der Tagesordnung des gestrigen Pankower Verkehrsausschusses war der erste Punkt gleich die Vorstellung der Vorplanung der Radverkehrsanlagen auf der Neumannstraße.
Radverkehrsgerechter Umbau der Kreuzung Stahlheimer / Wisbyer / Neumannstraße
Teil der Planungen ist auch der radverkehrsgerechte Umbau der Kreuzung Stahlheimer / Wisbyer / Neumannstraße, bei der das Abbiegen für Radfahrende aus der Stahlheimer in die Neumannstraße derzeit nicht möglich ist. Auf der Stahlheimer Straße soll dazu eine baulich abgesicherte Linksabbiegespur (im Bild mit der 1 gekennzeichnet) mit eigener Ampel (3) errichtet werden. Im Zuge dessen wird auch die bisherige Radspur verbreitert (2), sodass die rechts abbiegenden Radfahrenden ausreichend Platz haben. Die links abbiegenden Radfahrenden gelangen so auf die Aufstellfläche an der Dreiecksinsel um dann die Wisbyer Straße zu überqueren (4). Die bisherige Aufstellzone für die von der Wisbyer Straße kommenden nach links in die Neumannstraße abbiegenden Radfahrende (5) verschiebt sich durch den Umbau auf die Dreiecksinsel (6).

Im weiteren Verlauf der Neumannstraße bis zur Thulestraße soll auf beiden Seiten ein Schutzstreifen entstehen. Die Parkplätze in diesem Bereich sollen zwischen die Bäume verschoben werden. Soweit so unspektakulär.
Zwei Berliner Nova bei der Anlage von Radstreifen in der Neumannstraße
Spannender dagegen wird es im folgenden Bereich bis Kreuzung Eschengraben. Die in Richtung Süden verlaufende Radverkehrsanlage wird hier als benutzungspflichtiger Radfahrstreifen ausgeführt. Rechts des Radfahrstreifens dürfen Pkw parken, die den Streifen zum Erreichen der Parkbuchten überfahren dürfen. Befinden sich rechts der Radspur Parkplätze, wurden in Berlin bisher immer Schutzstreifen angelegt. Die StVO erlaubt jedoch auch die Anlage von Parkplätzen neben einem Radfahrstreifen. Dem berichtenden Planer zufolge, wird diese Regelung in Berlin so zum ersten Mal praktisch umgesetzt.
Geschützter Radfahrstreifen auf der Neumannstraße
Ein weiteres und erstmals in Berlin angewandtes Novum ist die Anlage einer so genannten Protected Bikelane. Dies sind auf der Straße angelegte Radfahrstreifen, die baulich vom Autoverkehr getrennt sind. Die geschützten Radstreifen sollen das Parken, Behindern und Gefährden von Radfahrenden durch auf dem Radstreifen fahrende oder haltende Fahrzeuge verhindern. Entsprechende Regelungen finden sich auch im kürzlich vorgestellten Radgesetz.

Auf der Neumannstraße könnte nun, den Vorplanungen zufolge, der erste Abschnitt eines solchen geschützten Radfahrstreifens angelegt werden (es soll zwar bereits an der Märkischen Allee bauliche Abtrennungen geben, diese sind jedoch für KfZ überfahrbar). Die bauliche Abtrennung soll hier mittels Poller (die grünen Punkte im obigen Bild neben der 3) erfolgen.
Geschützte Radspur soll Schutz vor schneidenden Autos bieten
Dass das Instrument einer geschützten Radspur hier erstmals angewandt werden könnte, liegt an der leichten Rechtskurve der nach Norden führenden Fahrspur direkt nach der Kreuzung Thulestraße und kurz vor der Mittelinsel (im unteren Bild die 1). Dort soll Radfahrenden Schutz vor der Gefährdung durch lenkfaule und kurvenschneidende KfZ-Fahrenden geboten werden. Da die Straße im direkt folgenden Abschnitt bis zum Eschengraben sehr breit ist und zum illegalen Parken auf der Radspur einladen könnte, soll der auch folgende Bereich mit Pollern geschützt werden. Dass die geschützte Radspur tatsächlich kommt, ist jedoch noch nicht ganz sicher – möglicher Abstimmungsbedarf zwischen Bezirk, Verkehrslenkung Berlin und der Senatsverkehrsverwaltung hinsichtlich Details und der Fragen der Ausführung könnten der ersten geschützten Radspur Berlins noch in die Quere kommen.

Die Ausführung der weiteren Planungen auf der Neumannstraße waren eher unspektakulär: Schutz- und Radstreifen im Wechselspiel bis zur Kreuzung mit der Binzstraße. Hier enden vorerst die Planungen für diesen fast 1,5 km langen Abschnitt. Einige Verordnete mahnten entsprechend die weitere Planung mit der Anbindungen an die Kissingen- und Granitzstraße an. Dem Planer zufolge wird die Fortführung weiter verfolgt; ist aber maßgeblich vom weiteren Verlauf der Entwicklung und der (verkehrlichen) Planungen beim Pankower Tor abhängig.
Ursprungsbeitrag vom 05.04.2017:
Aus dem Prenzlauer Berg kommend ist halbwegs entspanntes Radeln in Richtung Norden derzeit nur auf der Berliner Straße möglich – gäbe es da vorher nicht die Schönhauser Allee mit dem dünnen Hochbord-Zickzack-Radweg, der an einigen gefährlichen Stellen auch noch benutzungspflichtig ist (das Bild ist zwar von 2008, das blaue Zeichen 237 hängt da jedoch auch 2017 noch).
Für Radfahrende wenig Alternativen aus dem Süden in Richtung Pankow
Auf der Prenzlauer Promenade gibt es zwar auf der westlichen, stadteinwärts führenden Seite einen asphaltierten Radweg; stadtwärts jedoch hört der Schutzstreifen bereits nach einigen Metern hinter Kreuzung Am Steinberg Ecke Prenzlauer Promenade auf. Der rechte Fahrstreifen der Prenzlauer Promenade ist zwar etwa bis zur Arnold-Zweig-Straße breit genug, so dass Radfahrende auch innerhalb des rechten Fahrstreifens mit dem gebotenen Sicherheitsabstand überholt werden können. Ein entspanntes Radeln auf der entweder zugestauten oder als Rennstrecke benutzten Autobahnzubringerstraße ist jedoch meist nicht möglich.

Spätestens mit Beginn der Kleingartenanlagen auf Höhe der Binzstraße wird auch die rechte Fahrspur auf der Prenzlauer Promenade so schmal, dass ein regelgerechtes Überholen von Radfahrenden nur noch mit einem Spurwechsel der Überholenden möglich ist – und der unterbleibt häufig.
Radweg auf der Prenzlauer Promenade nur stadteinwärts
In der Folge nutzen viele Radfahrende im südlichen Abschnitt die parallele Anliegerstraße der Prenzlauer Promenade. Viele nutzen im weiteren Verlauf auch regelwidrig den Radweg entgegen der eigentlichen Fahrtrichtung und begeben sich somit an den Keuzungen in große Gefahr.
Als weitere Alternative Richtung Norden wird die zwischen der Berliner Straße und der Prenzlauer Promenade verlaufende Neumannstraße genutzt. Zwar ist hier werktags, aufgrund der vielen Schulen und Kindergärten, fast durchgehend nur Tempo 30 erlaubt, doch auch hier gibt es viele Gefahrenstellen, wie u.a.:
- die fehlende Möglichkeit für Radfahrende die Ampelkreuzung an der Wisbyer Straße aus Richtung der Stahlheimer Straße kommend zu passieren,
- Radfahrende werden durch häufig in der Kurve hinter der Kreuzung mit der Thulestraße geschnitten und gefährdet.
BVV stimmte bereits 2010 für Radverkehrsanlagen auf der Neumannstraße
Mit dem Beschluss der BVV wurde das Bezirksamt bereits im Jahr 2010 ersucht:
in der Neumannstraße und der Kissingenstraße durch Fahrradangebotsstreifen oder andere dienliche Maßnahmen die Verkehrssicherheit für den Fahrradverkehr weiter zu erhöhen.
Die Kissingenstraße sowie die Neumannstraße zwischen der Wisbyer- und der Kissingenstraße gehören als so genannte Ergänzungsstraßen der Kategorie IV dem übergeordneten Straßennetz Berlins an. Damit liegt die “Maßnahmenhoheit” nicht beim Bezirk sondern beim Land. Dementsprechend wandte sich das Bezirksamt an die Verkehrsabteilung bei der damaligen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
2010: Auch Senatsverwaltung befürwortet Radverkehrsanlage auf Neumannstraße grundsätzlich
Im September des gleichen Jahres folgte schon der Bericht des Bezirksamtes, in dem die Senatsverwaltung darlegte, dass sie einer Prüfung von Radverkehrsanlagen aufgrund der vielen Schulen, Kitas und dem Neumann-Forum grundsätzlich positiv gegenüber steht. Gleichzeitig wurden Verkehrszählungen an verschiedenen Kreuzungen auf der Neumannstraße beauftragt.
Die Ergebnisse der ebenfalls im September 2010 durchgeführten Verkehrszählungen wurden über eine Kleine Anfrage aus dem Juli 2012 veröffentlicht. Die Verkehrsabteilung im Senat sah aufgrund der ermittelten Zahlen
"kein dringendes verkehrliches Erfordernis für die Markierung von Radverkehrsanlagen in den benannten Straßenzügen. Allerdings wäre aufgrund der fehlenden Radverkehrsbeziehung der Prenzlauer Promenade in Fahrtrichtung Norden die parallel verlaufende Neumannstraße bei einer Markierung einer Radverkehrsanlage auf der Fahrbahn Favorit."
Die angesprochene fehlende Radverkehrsanlage Richtung Norden auf der Prenzlauer Promenade beschäftigt auch die BVV Pankow immer mal wieder – zuletzt die Bezirksverordneten auf der Sitzung des Pankower Verkehrausschusses am 23.03.2017. Der entsprechende Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt, da es bereits erste Untersuchungen zur Weiterführung gibt.
Radweg Richtung Norden auf Prenzlauer Promenade wohl nicht vor 2020
So sollen im nördlichen Abschnitt der Prenzlauer Promenade Teile der westlichsten Parzellen von den Kleingartenanlagen Friedrichshöhe und Neu-Hoffnungstal zum Bau von Geh- und Radwegen erworben werden. Entsprechende Mittel sollen, so den Aussagen aus dem Verkehrsausschuss entsprechend, bereits in der Haushaltsplanung auf Landesebene eingestellt worden sein. Auch eine Freigabe des vorhandenen Radwegs in die Gegenrichtung wurde mehrheitlich mit Hinweis auf die nicht ausreichende Breite und die Gefährdung durch abbiegende Fahrzeuge abgelehnt.
Mehr Mittel für Radverkehrsmaßnahmen im Nachtragshaushalt 2017
Lange Zeit blieb es danach still um die geplante Radverkehrsanlage. Mit der neuen rot-rot-grünen Koalitionsvereinbarung und den darin vereinbarten zusätzlichen Mitteln für den Radverkehr kam nun wieder Bewegung in die Sache. Die Maßnahme steht derzeit (April 2017) im Nachtragshaushalt für das Jahr 2017, welcher jedoch noch vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden muss.
Radverkehrsgerechter Umbau der Kreuzung Stahlheimer – / Wisbyer- / Neumannstraße
Die Planungen sehen auf der Neumannstraße Radstreifen und Schutzstreifen in beiden Richtungen im Abschnitt zwischen der Wisbyer Straße und der Binzstraße vor. Im Zuge dieser Planungen erhält auch die Kreuzung Stahlheimer / Wisbyer / Neumannstraße eine Radverkehrsführung, mit der auch Radfahrende von der Stahlheimer direkt in die Neumannstraße fahren können. Damit wird, neben der bestehenden oben beschriebenen Alternative über die Schönhauser Allee und Berliner Straße, eine zweite direkte Radverkehrsverbindung aus dem Prenzlauer Berg über die sich derzeit (04/2017) im Umbau befindlichen Pappelallee / Stahlheimer Straße in den Ortsteil Pankow ermöglicht.
Im südlichen Teil bis zur Thulestraße werden die Parkplätze für die Anlage von Schutzstreifen nach rechts zwischen die Bäume verlagert. Im weiteren Verlauf bis zur Binzstraße wechseln sich dann Rad- mit Schutzstreifen ab. Die vorhandenen Parkplätze, größtenteils Nacht- und Wochendparkplätze, sollen auf die Mitteilinseln verlagert werden.



Eine Weiterführung der Radverkehrsanlage bis zur Kissingenstraße bzw. ein Lückenschluss zum ostwärts führenden Radweg auf der Granitzstraße ist derzeit leider nicht in Planung und hängt maßgeblich vom weiteren Verlauf der Entwicklung und der (verkehrlichen) Planungen beim Pankower Tor ab.
Baubeginn möglicherweise noch 2017
Die Umsetzung ist, nach Freigabe des Nachtragshaushalts 2017, noch für dieses Jahr geplant – unter dem Vorbehalt, dass der Bezirk ausreichend Personalkapazitäten für die Umsetzungsplanung aufbringen wird.
Und mit viel Glück lässt es sich ja dann vielleicht bereits im Sommer 2018 etwas entspannter vom Prenzlauer Berg nach Pankow radeln – Zeit wird es jedenfalls!
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