Im Frühjahr und auch im September 2017 veröffentlichte die Berliner Zeitung im Rahmen verschiedener Straßenbahnartikel eine Grafik, auf der die geplanten Erweiterungen des Berliner Straßenbahnnetzes dargestellt sind. Darauf zu erkennen sind die verschiedenen Vorhaben, die die rot-rot-grüne Landesregierung in dieser Legislaturperiode vorantreiben will.
Darauf finden sich einerseits die Straßenbahnvorhaben die bis 2021 abgeschlossen werden sollen:
- die Anbindung der Linie 21 an das Ostkreuz,
- die Verlängerung vom Hauptbahnhof zur Turmstraße in Moabit,
- der Lückenschluss zwischen Adlershof und Schöneweide sowie
- der Ausbau in Mahlsdorf.
Daneben finden sich auch Vorhaben, bei denen zumindest die Planung in dieser Legislaturperiode abgeschlossen sein werden und die Baumaßnahmen somit bis 2021 starten sollen:
- Verlängerung der M10 zum Hermannplatz,
- die Verlängerung der Trasse über die Turmstraße hinaus zum Mierendorffplatz,
- die Verlängerung vom Alexanderplatz über die Leipziger Straße, dem Potsdamer Platz bis nach Steglitz,
- die Anbindung an das Neubaugebiet Blankenburger Süden in Pankow und
- die Tangentialverbindung zwischen Pankow und Weißensee u. a. zur Erschließung des Pankower Tors.
Eine weitere auf der Grafik der Berliner Zeitung dargestellte mögliche Streckenerweiterung taucht jedoch nicht in der Koalitionsvereinbarung der rot-rot-grünen Koalition auf: die Verlängerung der Trasse in der Prenzlauer Allee über die Prenzlauer Promenade bis zum S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf.
Die BVG teilte mir dazu mit, dass es sich bei dieser Erweiterung nur um eine Alternativüberlegung der BVG für eine Streckenplanung handelt, die explizit nicht im Koalitionsvertrag verankert ist. Auch die Darstellung, dass der Baubeginn bis 2021 möglich wäre, ist nach Aussage der BVG, nicht zutreffend.
Dabei steckt in der Trassierung über die Prenzlauer Promenade viel Potential:
- der Kissingenkiez könnte mit der Straßenbahn direkt vom Alexanderplatz aus erreicht werden,
- die Fahrzeit vom Stadtzentrum bis nach Französisch-Buchholz verringert sich deutlich,
- das derzeitige Nadelöhr am S- und U-Bahnhof Pankow mit den gemeinsamen Bus- und Straßenbahnhaltestellen wird entlastet,
- die Strecke könnte in unabhängig von der oft zugestauten Fahrbahn auf der Prenlauer Promenade in Mittellage geführt werden,
- die durch den Nachmittagsstau auf der Prenzlauer Promenade verspätungsanfällige Buslinie 255 würde entlastet,
- …
Ob und wie weit sich die Überlegungen der BVG zur Streckenführung auf der Prenzlauer Promenade realisieren lassen bleibt abzuwarten und ist vor allem verknüpft mit den weiteren Entwicklungen bei den großen Pankower Planungsvorhaben “Blankenburger Süden” und Pankower Tor. Es bleibt also spannend!
* Das Titelbild wurde freundlicherweise von der Prenzlberger Stimme zur Verfügung gestellt.
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